#12: Salma II
Schon zur ersten Salma hat man mir gesagt, das sei mein bisher
schönster
Bass. Das wurde dann auch von der Nachfolgerin behauptet ...
jedenfalls von einigen der Menschen, die sich auch mit der Kopfplatte
anfreunden konnten :-)
Entwurf
Da es eine "II" ist, gibt es keinen Entwurf.
Nach obenMaterial
Ein Sandwich ... schon wieder! Von unten nach oben:
einheimische Esche, zweiteilig verleimt
0,6mm geschwärztes Kastaniefurnier
4mm Khaya
3mm Ahorn
0,6mm geschwärztes Kastaniefurnier
Die Decke ist einteiliges Sapeli pomele, das mir ein Freund vor
einigen Jahren überlassen hat. Das ist das pornöseste Stück Holz, das
je meinen Keller beehrt hat und ich bin sehr froh, dass ein gleich
großes Stück noch immer meinen Keller bewohnt :-)
Der Hals ist (wieder einmal) einteilig, diesmal aus kanadischem Felsahorn und mit liegenden Jahresringen, also so betrachtet ganz traditionell im bester Tradition des Gitarren-Heiligen aus Fullerton. Allerdings ist, wie fast immer bei meinen Instrumenten, die Kopfplatte mit einem Winkel von 11° angeschäftet. Auf dem Hals hat ein Cocobolo-Griffbrett nach vielen Jahren im Lager endlich einen angemessenen Platz gefunden. Um das nicht mit Kitsch zuzupflastern, gibt es nur ein dreifaches Dot-Inlay aus Abalone im 12. Bund.
Der Sattel ist aus Rinderknochen und davor sitzt ein Nullbund, wie
die folgenden 23 Bünde aus 18% Nickelsilber. Das
obwohl ich vor kurzem gelernt habe, dass Nullbünde etwas für
Instrumentenbauer sind, die keine Ansprüche an Intonation und Qualität
ihrer Instrumente haben, aber Zeit sparen wollen :-)))
Zwei Bartolini Soapbars aus der Original Series sind für den guten Klang verantwortlich. Die Spulen sind getrennt herausgeführt,damit jeder PU über einen Mini-Toggle seriell / singlecoil / parallel geschaltet werden kann. Dahinter geht es in eine Noll TCM2 mit Balance, Volume und dann in ein Doppelstock-Poti für Bässe und Höhen.
Zum Abschluß der Materialaufzählung noch eine Besonderheit. Auf den
Bilern in der Galerie kann man sehen, dass ich hier zum ersten Mal die
Schaller Da Vinci Mechaniken verwendet habe. Die sind nicht nur sehr
gut und exzellent gearbeitet, sondern auch so schön, dass ich sie
künftig wieder einsetzen werde.
Konstruktion
Ein Viersaiter mit Schraubhals. und Mediumscale-Mensur (32"). Der
Hals noch etwas schlanker als bei der ersten Salma ... aber natürlich
immer noch nicht wirklich dünn.
Der Korpus entspricht auch bezüglich der "inneren Werte" dem
Vorgänger, nur habe ich die Kammern noch etwas großzügiger gefräst.
Der Korpus wurde mit 8 Schichten Auro 121 und Auro 126 geölt. Der letzte Schliff wurde mit Teebaumöl durchgeführt, woraus ein relativ starker Glanz entsteht, der sich aber schnell zu einem seidenmatt reduziert, weil dieses Öl nicht härtet und sich deshalb abgreift. Der Hals wurde mit den gleichen Ölen nur viermal behandelt und ist matt.
Nach obenLessons learned
Die beiden Bartolinis sind genial ... oder die Hölle. Das ist eine
Frage des Standpunkts.
Mein Standpunkt in einer meiner beiden Bands ist zwischen zwei Gitarristen und als ich mit dem neuen Bass zur Probe erschien und mich eingestöpselt hatte (keine sonstigen Änderungen am Setup), haben die beiden Herren sich gegenseitig nicht mehr gehört :-))) Dabei produzieren die Pickups aber kein Wummern und - im Unterschied zu den Bartolinis der Classic Series - auch keine penetranten Höhen. Ein Traum von Pickup, ich werde sie sicher öfter verwenden.
Ihr gravierender Nachteil: Sie sind hierzulande schlecht zu bekommen
und im Vergleich zu US-Anbietern ist ihr Preis dann absurd.
Wie man auf dem unten stehenden Bild mit den Bohrungen für die
Halspitten erkennen kann, ist es auch nach mehreren Dutzend
solcher Bohrungen möglich, durch mangelnde Vorsicht dem Holz eine
Schmarre zu verpassen. Erfreulicherweise liess sich das aber mit
Holzpaste so behandeln, dass es kaum sichtbar ist.
Bilder